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Sensorische Erkundungen (post)sozialistischer Lebenswelten. Über den Sinn der Sinne für die historische Forschung

Ein Seminar von Dr. Stephanie Weismann

Geschichte wird gerne über gesellschaftspolitische Zäsuren und Umbrüche erzählt; vernachlässigt wird dabei oft die Bedeutung sensorischer Veränderungen. Dabei geben gerade visuelle, olfaktorische, haptische, auditive und geschmackliche (Neu-)Erfahrungen und Wahrnehmungen einen besonderen Aufschluss über veränderte Lebenswelten und Verfasstheiten.
Anhand exemplarischer Fallbeispiele zu (post)sozialistischen Lebenswelten im städtischen Raum von Halle bis Lublin werden wir uns damit auseinandersetzen, wie sich politische, soziale und kulturelle Prozesse auch zu sinnlich wahrnehmbaren Erfahrungen verdichtet haben. Am Beispiel von Esskulturen, Wohnformen und Konsumwelten – von McDonald’s über Ha-Neu bis zum sowjetischen Parfüm – möchte die Übung dazu anregen, über die Rolle von Sinneseindrücken in der Geschichte und in der (historischen) Forschung nachzudenken. Dabei werden Zugänge aus der Sensory History, der Historischen Anthropologie, der Alltagsgeschichte sowie der Geschichte der Emotionen vorgestellt und ihre Anwendungsmöglichkeiten diskutiert und erprobt – vor allem am Beispiel polnischer und ostdeutscher Städte.

Termine:  19.01.21 12:00 - 14:00, Freitag. 22.01.21 12:00 - 18:00, Samstag. 23.01.21 10:00 - 17:00, Freitag. 05.02.21 12:00 - 18:00, Samstag. 06.02.21 10:00 - 17:00

Anmeldung über StuIP oder per Email an: stephanie.weismann@univie.ac.at