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Polnischer Film in Halle: Sala samobójców/ Suicide Room

Dienstag, 5. Juli 2016, 18:00 Uhr im Puschkino

Dominik stammt aus gutem Elternhaus, ist beliebt in der Schule, geht mit dem schönsten Mädchen der Stufe und steht kurz vor den Abschlussprüfungen. Kurzum: ihm scheinen alle Türen für sein weiteres Leben offen zu stehen. Doch eine blamable Situation im Sportunterricht – mit dem Handy gefilmt und danach über soziale Netzwerke dem Spott der Allgemeinheit preisgegeben – lässt ihn zum sozialen Außenseiter unter seinen MitschülerInnen werden. Der junge Protagonist isoliert sich daraufhin von seiner Umwelt und rutscht in eine Identitätskrise. Zuflucht findet er bei einem Kontaktportal im Internet: dem Saal der Selbstmörder. Dort lernt er ein mysteriöses Mädchen kennen, unter dessen Einfluss er immer mehr aus der Realität zu entgleiten droht.

Trotz der allmählichen Verschmelzung virtueller und realer Grenzen dominieren die großen persönlichen Themen diesen Film: die Suche nach Liebe und Geborgenheit, die Angst vor Zurückweisung und Einsamkeit. Sala samobójców ist ein eindrucksvoller Film, der ein Psychogramm der sensiblen Hauptfigur erstellt, die zwischen Erwartungen und Ansprüchen in einem zerrütteten Elternhaus, Eigenverwirklichung und sozialem Anpassungsdruck und nicht zuletzt zwischen Realität und Fiktion ihren menschlichen Kern zu verlieren droht.


Einführung und Moderation: Christian Arend Müller
Diskussion:
Silke Martin (Jena), Bernadette Jonda (Halle)

Datum: Dienstag, 5. Juni 2016
Zeit: 18:00 Uhr s.t.
Eintritt: 6,50 Euro, StudentInnen: 3 Euro
Ort: Puschkino Leipzig, Kardinal-Albrecht-Straße 6, 06108 Halle (Saale)
Infos: www.puschkino.de, www.filmposka.de, http://leipzig.polnischekultur.de/

Die Filmreihe wird durch die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und den Fachschaftsrat Geschichte der MLU Halle gefördert und in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin, Filiale Leipzig, dem Puschkino, und der Martin-Luther-Universität Halle durchgeführt