Die Entwicklung und Struktur des polnischen Parteiensystems lässt sich mit gängigen - in der Regel auf den westlichen Teil Europas bezogenen - Theorien nur unzureichend erfassen. So versagt in Polen nicht nur die eindimensionale Einordnung von Parteien auf der klassischen Rechts-Links-Achse, sondern auch die Zahl instabiler radikaler Gruppierungen erscheint vergleichsweise hoch. Für ein umfassenderes Verständnis der politischen Spaltungen im Land wird Jarosław Flis deswegen ein neues Interpretationsmuster vorstellen und zudem klären, inwiefern es sich bei der Ausbildung des polnischen Parteiengefüges um eine für Mittel- und Osteuropa typische Entwicklung handelt. Der vom DAAD geförderte Gastvortrag findet im Rahmen der Vorlesung "Einführung in die Parteienforschung" statt, die im Sommersemester 2016 von Prof. Dr. Torsten Oppelland am Institut für Politikwissenschaft der FSU Jena angeboten wird.

Dr. Jarosław Flis ist wiss. Mitarbeiter am Institut für Journalistik und gesellschaftliche Kommunikation an der Jagiellonen-Universität in Krakau (Polen). Seine Forschungsschwerpunkte sind Public Relations, Soziologie der Politik und Verwaltung öffentlicher Institutionen. Er verfasst regelmäßig Beiträge und Kommentare u. a. für die Zeitungen Gazeta Wyborcza, Rzeczpospolita, Tygodnik Powszechny sowie für die Fernsehsender TVP und TVN. Zudem veröffentlicht er regelmäßig in den deutschsprachigen Polen-Analysen.