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Vortrag von Prof. Dr. hab. Marek Łaziński (Warschau): Polnische Jugendsprache 2016

Dienstag, 29.11.2016, 14.00 Uhr, SR 218, Ernst-Abbe-Platz 8, FSU Jena (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slawistik und Kaukasusstudien)

In der Vorlesung werden neue Entwicklungswege der polnischen Jugendsprache vorgestellt. Nach der Abgrenzung einiger konkurrierender Termini wie Slang, Soziolekt, Jargon oder Register werden Hauptfaktoren beleuchtet, die die Jugendsprache bestimmen: Kreativität, Empfänglichkeit für Entlehnungen aus Fremdsprachen (nicht nur aus dem Englischen) und anderen Sprachregistern, Neologismen und Neosemantismen. Der zweite Teil der Vorlesung konzentriert sich auf die praktische Erforschung der Jugendsprache und dazu dienender Werkzeuge, z. B. das Korpus der Jugendsprache (kjm.polon.uw.edu.pl), das Slang-Wörterbuch miejski.pl und die Umfrage "Jugendwort des Jahres". Der vom DAAD geförderte öffentliche Gastvortrag findet im Rahmen der Vorlesung "Sprachkontakt und Sprachwandel in der Slawia" statt, die im Wintersemester 2016/17 von Dr. hab. Vladislava Warditz am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien der FSU Jena angeboten wird.

Marek Łaziński lehrt seit zwei Jahrzehnten an der Universität Warschau (Institut für Polnische Sprache), wo er sich 2007 habilitiert hat und 2011 zum Außerordentlichen Professor ernannt worden ist. Er war im Vorstand des Nationalkorpus des Polnischen tätig (2007-2011) und hat andere Korpusprojekte geleitet, darunter das Polnisch-Russische Korpus und das Korpus der Polnischen Jugendsprache. Im Wintersemester 2008/09 hatte er eine Gastdozentur an der Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl für Westslavische Sprachwissenschaft), in den Jahren 2012 und (aktuell) 2016 eine Gastprofessur an der Slavistik der Universität Mainz inne. Marek Łaziński ist neben der Korpuslinguistik in der slavischen Aspektologie tätig, in der Lexikologie und der u.a. diachron orientierten Pragmatik. Zu seinen Arbeitssprachen gehören das Deutsche, Russische und Englische.