Book Launch: "Galizien als Archiv" und "Nationale Wissenschaft zwischen zwei Imperien"

Magdalena Baran-Szołtys und Martin Rohde stellen Ihre Bücher vor - Die Zoom-Veranstaltung beginnt am 31. Januar 2022, 18.00

Magdalena Baran-Szołtys und Martin Rohde stellen Ihre Bücher aus den "Wiener Galizien-Studien" vor - im Gespräch mit Chrstoph Augustynowicz, Kerstin S. Jobst, Yvonne Kleinmann, Kurt Scharr, Alois Woldan und natürlich Euch/Ihnen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Aleksander-Brückner-Zentrums mit der Universität Wien. Sie findet am 31. Januar 2022, 18.00, via Zoom statt. Um eine Anmeldung an magdalena.baran[at]univie.ac.at wird gebeten.

 

Magdalena Baran-Szołtys: Galizien als Archiv. Reisen im postgalizischen Raum in der Gegenwartsliteratur. Göttingen 2021.

Wie reist man heute in historische Räume wie Galizien und vor allem wozu? Dies beantwortet der vorliegende Band, welcher zeitgenössische Repräsentationen von Galizien in polnischen und deutschsprachigen literarischen und publizistischen Reisetexten analysiert. Magdalena Baran-Szołtys beleuchtet Funktionsweisen von Reisen in historische und geographische Räume und entwickelt daran anschließend die These von Galizien als einem Archiv, in welchem gewisse Themen, Mythen und materielle Relikte aufbewahrt werden. Dabei sichtet sie drei Archivarten: historisch-literarisches, familiäres und idiosynkratisches Archiv. Das entworfene Modell zur Untersuchung solcher Reisen liefert erhellende Erkenntnisse und ist für vergleichbar gelagerte europäische Räume wie Siebenbürgen oder die Bukowina anwendbar.

 

Martin Rohde: Nationale Wissenschaft zwischen zwei Imperien. Die Ševčenko-Gesellschaft der Wissenschaften, 1892–1918. Göttingen 2022.

Welche Faktoren beeinflussten die Wissensproduktion nicht-dominanter Gruppen in hierarchisierten Kontakträumen? Der Band geht dieser Frage anhand der ukrainischen Ševčenko-Gesellschaft der Wissenschaften im habsburgischen Galizien des späten 19./frühen 20. Jahrhunderts nach, als die ukrainische Wissenschaftslandschaft nahezu monozentrisch auf diesen Verein ausgerichtet war. Durch das Prisma des Vereinsgeschehens lässt sich deshalb die aufkeimende ukrainischsprachige Wissenschaft mit einem Fokus auf imperiale und transnationale Austauschprozesse erforschen. Diese europäische Verflechtungsgeschichte arbeitet die Möglichkeiten, Grenzen und Abgrenzungen der ukrainischen Wissenschaft heraus, die sie bei ihrem Ziel prägten, die Existenz der Ukraine wissenschaftlich zu rechtfertigen.