Interdisziplinäre Polenstudien – Aus der Sicht einer Studierenden in Halle

Hallo und Hej,

ich heiße Lukas und seit dem Wintersemester 2019/20 studiere ich in Halle im Master die „Interdisziplinären Polenstudien“. Warum ich mich dafür entschieden habe und was mir an dem Studium gefällt, möchte ich hier kurz schildern.

Nach meinem Bachelor in Geschichte an der Universität Leipzig stand ich vor der schwierigen Frage, wie es weitergehen sollte. Für mich war klar: ich wollte mich weiter mit Geschichte beschäftigen. Aber ich wollte auch mehr über Polen erfahren und meine Landeskenntnisse vertiefen. Auf die Polenstudien bin ich gekommen, da ich in Leipzig von Freunden und Bekannten immer wieder viel Gutes von dem Studiengang gehört habe. Für mich ausschlaggebend war am Ende der 2-Fach Master, und dass ich auf vielfältige Weise eigene Schwerpunkte setzen kann.   

Meine Interesse Polen habe ich eher zufällig über einen Sprachkurs entdeckt. Nach einem ersten Studierendenaustausch in Polen ist meine Faszination für das Land stetig gewachsen. Seither habe ich mich nicht nur weiter im Austausch mit Mittel- und Osteuropa engagiert, sondern auch begonnen meine neuen Perspektiven in mein Studium einzubauen. In den Polenstudien kann ich mich weiter akademisch mit Polen beschäftigen und das Studium entsprechend meiner Bedürfnisse gestalten. Gleichzeitig lerne ich über Exkursionen, Filmvorführungen und andere Angebote Land und Leute auch persönlich besser kennen. Es kommt es vor allem darauf an, dass Du Dich für Polen interessierst. Unabhängig von Vorkenntnissen können so alle für sich viel aus dem Studium mitnehmen. Zudem können wir durch unsere verschiedenen Perspektiven auf Polen auch gut voneinander lernen.

Los geht's im ersten Mastersemester mit einem Blockseminar, in wir mit dem gesamten Jahrgang eine Woche gemeinsam nach Lublin gefahren sind. Dort haben wir nicht nur Seminar-Inhalte behandelt, sondern auch die Stadt erkundet und uns mit Studierenden vor Ort getroffen. Ganz nebenbei durften wir lernen, wie dicht das Netz an Milchbars sein kann, welche Pierogi dort am besten schmecken und welche aktuellen Filme man unbedingt im Kino gesehen haben sollte. Der Kontakt mit Polen bleibt auch im weiteren Studium lebendig. So bieten Gastdozierende spannende Einblicke in ihre Forschungen und die Sprachkurse helfen, sich auch auf eigene Faust mit Pol:innen auszutauschen. Wenn gerade keine Pandemie ist, organisiert das Brückner-Zentrum ein breites kulturelles Angebot, an dem die Studierenden mitwirken können. So haben wir beispielsweise bei der Umsetzung des Polenkongresses im Frühjahr 2020 geholfen und dabei viele Einblicke sowohl in die aktuelle Forschung als auch in die Veranstaltungsorganisation bekommen.

Neben dem inhaltlichen Fokus auf Polen schätze ich die disziplinäre Vielfalt des 2-Fach-Masters. Man studiert also neben den Polenstudien noch ein weiteres Fach. Das eröffnet einerseits eine Bandbreite an Kombinations- und Spezialisierungsmöglichkeiten und sorgt andererseits dafür, dass man am Ende keinen rein interdisziplinären Abschluss hat. Indem ich weiter Geschichte studiere, kann ich zum einen auf meinen Bachelor aufbauen. Zum anderen stehen mir beruflich weiter alle Möglichkeiten innerhalb und außerhalb der Universität offen. Am meisten profitiere ich aber von den Ausflügen in die Kultur- oder Literaturwissenschaften, in denen ich viel über geschichtswissenschaftliches Arbeiten gelernt habe und mich sehr weiterentwickeln konnte.

Zudem schätze ich vor allem die gute Betreuung durch das Brückner-Zentrum sowie die kleinen Seminargruppen, die auch aufgrund der teils spezifischen Themen zustande kommen. Dies fördert eine persönliche Atmosphäre und einen lebhaften Austausch. Die Sprachkurse konnten wir beispielsweise in Absprache mit der Dozentin nach unseren eigenen Bedürfnissen gestalten und sie überzeugen, einen anderen Kurs bei ihr ebenfalls auf Polnisch zu halten. Entsprechend gut ist auch die allgemeine Unterstützung und Beratung, die z.B. die Planung für mein vorgesehenes Auslandssemester und Auslandspraktikum deutlich erleichtert hat. Überzeugt kann ich sagen: ich würde mich immer wieder dafür entscheiden.

Ich hoffe, dass ich Dir einen guten Einblick in die Interdisziplinären Polenstudien und das Studium am Aleksander-Brückner-Zentrum geben konnte. Solltest Du darüber nachdenken, ob die Polenstudien auch etwas für Dich sein könnten und Du Dir Beratung aus studentischer Perspektive oder weitere Eindrücke aus dem Studienalltag an der MLU wünscht, kannst Du Dich gerne per Mail bei mir melden:

lukas.vogel2[at]student.uni-halle[dot]de

Tschüss und Cześć,

Lukas